arrow-left arrow-right nav-arrow Login close contrast download easy-language Facebook Instagram Telegram logo-spe-klein Mail Menue Minus Plus print Search Sound target-blank X YouTube
Inhaltsbereich

Unsere Expert*innen

Andreas Kuhlmann

Vorsitzender der Geschäftsführung, Deutsche-Energie-Agentur (dena)

Wer bin ich?

Andreas Kuhlmann, Familienvater, Physiker und ein Junge aus dem Ruhrgebiet. Außerdem: Schalker, Sozialdemokrat und Katholik: Mit dem Warten auf Wiederauferstehung kenne ich mich also aus.

Was mache ich beruflich? Wofür trage ich Verantwortung?

Seit 2015 bin Chef der Deutschen Energie-Agentur (dena). Wir machen Energiewende und Klimaschutz. Ganz praktisch und konkret. Wir, das sind 250 engagierte Kolleginnen und Kollegen, die an rund 100 Projekten in allen Sektoren und in verschiedenen Ländern arbeiten. Eines meiner Lieblingsprojekte: Startup-Energy-Transition (SET). Hier haben wir ein globales Netzwerk von Startups aufgebaut, die an den Themen Energiewende und Klimaschutz arbeiten. Faszinierend zu sehen, welche Kraft in Innovationen steckt und was diese für Energiewende und Klimaschutz leisten können.

Wie ich glaube, dass wir in 10 Jahren leben werden …

Integrierte Energiewende ist dann weit verbreitet. Klimaschutz für alle – klar erkennbar ein Treiber von Innovationen, Wirtschaftskraft und Jobs. Das Leben in den Städten wird lebenswerter. Innovative Verkehrskonzepte zum Beispiel werden die Innenstädte verändern. Und wenn es gut läuft, haben wir uns gerade an die neuen Unternehmen im Dax gewöhnt, die bei all den Veränderungen erfolgreich geworden sind. Einige kenne ich dann schon aus unserem Startup-Netzwerk. Klingt gut? Kommt aber nicht von selbst. Und dann gibt es ja auch noch so viele andere Themen …

Das würde ich in Deutschland gerne sofort ändern…

Die Bundesliga-Tabelle natürlich. Wenn das so weitergeht, muss ich sie bald auf den Kopf stellen … ;-) Aber im Ernst: Uns geht’s ganz gut in Deutschland. Aber beim Thema Bildung geht auf jeden Fall mehr. Ich glaube, das würde ich mir zuerst vornehmen. Manchmal nervt mich die Verzagtheit und der unbändige Wille, alles regeln zu wollen. Ein bisschen mehr Innovationsfreudigkeit und Mut zu Veränderungen würde dem Land ganz gut zu Gesicht stehen.

Was bedeuten „Zusammenhalt“ und „Innovationen“ für mich?

Innovationen stehen für mich für Neugier, für Lust auf Veränderungen, die das Leben verbessern. Für Mut und Fortschritt und das nicht nur im technischen Bereich. Und natürlich auch für Teamarbeit, denn die besten Dinge entstehen im Team.

Zusammenhalt, das ist das „Wir“. Der Kitt, ohne den das alles nicht funktioniert. Da ist das kleine „Wir“, der Freundeskreis, das persönliche Netzwerk und die Familie natürlich. Aber es gibt auch das große „Wir“, die Art und Weise wie wir uns als Gesellschaft Regeln setzen. Das muss durch politisches Handeln organisiert werden. Die vielen kleinen „Wirs“ allein machen noch keinen Zusammenhalt. Politik lohnt sich. Und hier ein Song zu alledem.

Welche Lehren sollten wir aus der Corona-Krisen ziehen?

Es ist unglaublich, was in diesem Jahrhundert schon alles passiert ist. Allerlei globale Krisen, aber auch viele globale Bewegungen. Die Corona-Krise ist das aktuellste Beispiel, aber die Klimakrise gewiss ein weiteres. Unsere Lehre sollte sein: Alleine kann man die Dinge nicht regeln. Wir müssen auf Kooperationen setzen und „das Ganze“ im Blick behalten. Im beruflichen und privaten Umfeld, aber vor allem auch in der internationalen Politik. Meinen Freunden aus der Energie- und Klimaszene sage ich oft: „All in on climate change“ wird nicht die Lösung sein. Die unerfreuliche Lage auf dem Globus zeigt, wir müssen die Dinge im Zusammenhang denken. Aber wir sehen in dieser Zeit auch, wenn wir wirklich wollen, kriegen wir eine Menge hin. Ein besseres Leben ist möglich. Let’s go for it!