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Unsere Expert*innen

Markus Fuß

Gewerkschaftssekretär bei ver.di

Wer bin ich?

Familienvater, Ehemann, Gewerkschafter. 52 Jahre alt. Wahlbrandenburger, im Herzen Saarländer. Sozialdemokrat.

Beruflich?

Ich bin Gewerkschaftssekretär bei ver.di und verantworte die politische Interessensvertretung der Gesamtorganisation ggü. Bundespolitik.

Wie leben wir in 10 Jahren?

Das weiß ich nicht. Ich setze mich aber für Frieden, gegen (Kinder)Armut, gegen Rechts, für mehr soziale Gerechtigkeit, Beschäftigteninteressen, Nachhaltigkeit und mehr Demokratie ein. Das ist mein innerer Antrieb.

Ich würde gern den Virus und die Angst davor sofort ausknipsen. Weder Mensch noch Wirtschaft noch Demokratie werden auf Dauer einen solchen Stillstand (oder wiederkehrenden) schadlos überstehen. Das besorgt mich. Ebenso die auf mittlere Sicht zu erwartenden Auswirkungen auf unser Gemeinwesen. Hier tragen die Parteien gem. GG eine besondere Verantwortung. Aufklärung statt Angst - Perspektiven schaffen, Zusammenhalt organisieren!

Was bedeuten „Zusammenhalt“ und „Innovationen“ für mich?

Neuerungen sollte auch gesellschaftlicher Nutzen gegenüberstehen. Umkehrschluss: keine Verengung auf betriebswirtschaftliche oder Standortlogiken. Neuerungen sollten in Technik und gesellschaftlichen Bedarfen gleichermaßen, also mindestens gleichgewichtet, verfolgt werden. Das bedeutet, Neuerungen müssen sich auch an ihren Integrations-, Wohlstands- und Verteilungswirkungen messen lassen (plus Klima?!). Das könnten für Parteien politische Zielkorridore sein. Das bedeutet für Forschungslandschaft: mehr Grundlagenforschung und mehr Staat UND wenn Staat (oder durch staatliche Mittel) Neuerungen erreicht werden, die Privatwirtschat das in Märkten erfolgreich umsetzt, muss das Gemeinwesen mehr als bislang teilhaben (Mazzucato, das Kapital d. Staates). Ein zusätzlicher Aspekt als Beispiel: der Staat hat es Unternehmen des Verkehrssektors jahrelang überlassen, welche Antriebstechnologie produziert wird. Ergenis: ökologisch, wirtschaftlich, beschäftigungspolitisch fatal. Mehr Matthöfer wagen! Ein anderer Aspekt betrifft die Ebene der Arbeit und hier die Einbeziehung der Beschäftigten, die äußerst bescheiden ausfällt. Unternehmen nutzen die Potenziale ihrer Beschäftigten völlig unzureichend. Ver.di erstellt seit Jahren entsprechende Innovationsbarometer über viele Branchen hinweg.

Welche Lehren sollten wir aus der Corona-Krise ziehen?

Krise offenbart (schonungslos) Stärken und Schwächen. Für mich persönlich: handlungsfähiger Sozialstaat ist zentrales Momentum für Zusammenhalt der Gesellschaft. Die Sozialstaatfrage gehört zum Markenkern der Sozialdemokratie. Es öffnet sich vielleicht ein politisches Zeitfenster für Innovationen ...