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Seija Knorr-Köning

Foto: Seija Knorr-Köning

Ich bin eine von vielen. Ich bin eine von euch. Ich bin Sozialdemokratin.

Warum eigentlich SPD? Warum Sozialdemokratie? Die Antworten auf diese Frage sind bunt. Sie sind laut und trotzig, sie sind stolz und liebevoll.

Wir sind rund 400.000 Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. Und jede*r von uns bringt seine eigene, besondere Geschichte mit. Einige davon erzählen wir in unserem Projekt #1von400Tausend.

Mein Name ist Seija Knorr-Köning...

Ich bin Seija Knorr-Köning und Krankenschwester. Niemals werde ich eine meiner ersten Nachtschicht vergessen. Eine ältere Dame starb, doch ich konnte sie nicht begleiten. Als ich sie fand, war sie schon kalt. Das brach mir das Herz.

Als ich mich nach der Schule dazu entschloss, Krankenschwester zu werden, war mir nicht klar, was auf mich zukommen würde. Doch schnell stellte ich fest: Es geht um Leben um Tod. Jeden Tag. Jede Nacht. 24 Stunden rund um die Uhr. Und: Die Missstände in diesem Beruf sind groß.

Das erlebte ich hautnah während einer meiner ersten Schichten, die ich alleine übernahm. Die Nacht war hektisch, die Arbeit stapelte sich. Ich machte drei Durchgänge, lief von Zimmer zu Zimmer. Ich versorgte alle Patient*innen: Toilettengänge, Medikamentenvergabe und und und. Abgearbeitet nach Dringlichkeit. Am frühen Morgen wollte ich erneut nach einer älteren Dame sehen. Als ich in ihr Zimmer kam, bemerkte ich, dass sie tot war. Sie war bereits kalt. Ich konnte ihr nicht die Hand halten, als sie starb. Das traf mich sehr. Aber ich weiß, ich hätte das nicht bemerken können. Es war einfach zu viel zu tun.

Trotz der verletzlichen Situation, in der man sich als Krankenschwester immer bewegt: Für mich ist es der tollste Job der Welt. Es geht ja nicht nur ums Sterben, es geht auch um Erfolge und um Schicksale. Jede*r Patient*in bringt eine eigene Geschichte mit. Ich kann jeden Tag in die Lebensrealität von Menschen eintauchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Vom Professor, der noch mit 80 Jahren Vorträge im Krankenbett hält bis zum Obdachlosen, der sich erst kurz vorher eine Spritze gesetzt hat.

Krank wird jeder. Und deshalb geht Pflege uns alle was an.

Mit 18 Jahren bin ich deshalb in die SPD eingetreten. Sie hat die soziale Gerechtigkeit immer im Blick. Sie kämpft für den Professor UND den Obdachlosen. Sie hält die Gesellschaft zusammen. Sie war es, die die Pflegereform auf den Weg gebracht hat, mit der die Arbeitsbedingungen zumindest besser werden. Das zollt uns Respekt und Wertschätzung.

Doch wir brauchen weitere große Reformen und dafür werde ich – gemeinsam mit der SPD – kämpfen. Wir müssen die Ökonomisierung eindämmen oder ihr sogar besser eine Absage erteilen. Wir brauchen eine Bürger*innenversicherung und eine Pflegevollversicherung und dringend eine wirksame Personalbemessung. Damit jeder die Pflege bekommt, die er benötigt. Damit Pflege strukturiert und geplant ablaufen kann. Damit Menschen nicht alleine in den Tod gehen müssen, nur, weil dafür gerade keine Zeit da ist.

Liebe Seija, ich habe großen Respekt vor Deiner wichtigen Arbeit …

… Und klar ist: Applaus allein reicht nicht. Es braucht genug Zeit, um allen Patientinnen und Patienten gerecht zu werden. Schlimm ist, dass die Effizienzsteigerungen im Gesundheitswesen der letzten Jahre auf dem Rücken der Beschäftigten passiert sind.

Es hilft sicher ein bisschen, dass jetzt Pflegerinnen und Pfleger besser bezahlt werden – wie wir es gerade erst gesetzlich durchgesetzt haben. Mehr und bessere Bezahlung nach Tariflöhnen – das ist ein wichtiges Ziel. Es geht aber natürlich auch darum, dass die wichtige Arbeit auf mehr Schultern verteilt wird. Die Modernisierung des Gesundheits- und Pflegesystems ist eine meiner Missionen.

Danke für alles, was Du und Deine Kolleginnen und Kollegen tagtäglich leistet. Danke, dass Du #1von400Tausend bist!

Dein Olaf Scholz

Ihr seid Genossin oder Genosse und habt eine besondere Geschichte? Oder ihr kennt jemanden, der #1von400Tausend werden sollte? Dann meldet euch bei uns. Schreibt uns einfach eine Mail an 1von400Tausend(at)spd.de.

Wir freuen uns auf euch und eure Geschichten!