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Aktuelles

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) mit dem IG Metall-Vorsitzenden Detlef Wetzel (links), BDI-Präsident Ulrich Grillo (2. v.l.) und VDA-Präsident Matthias Wissmann (rechts) bei der Präsentation des Arbeitspapieres zum Bündnis "Zukunft der I
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Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit Arbeitgeber- und GewerkschaftsVertretern bei der Präsentation des Arbeitspapieres zum Bündnis "Zukunft der Industrie" in Berlin. (Foto: dpa)

14.10.2015 | Bündnis aus Politik, Industrie und Gewerkschaften

Für eine starke Industrie

Bundeswirtschaftsministerium, Arbeitgeber und Gewerkschaften haben in Berlin ein gemeinsames Bündnis „Zukunft der Industrie“ aus der Taufe gehoben. Zum Bündnis gehören 15 Partner aus Politik, Industrieverbänden, Gewerkschaften und Arbeitgebern.

Initiator des Bündnisses ist Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel: „Unser Ziel ist es, die hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie nachhaltig zu sichern und auszubauen. Denn in Deutschland ist die Industrie mehr noch als in anderen entwickelten Volkswirtschaften Basis für Wohlstand und Beschäftigung.“

Vor dem Hintergrund der Digitalisierung und der damit verbundenen Herausforderungen will das Bündnis den Stellenwert der Industrie für Wohlstand und Beschäftigung in Deutschland in der Öffentlichkeit herausstellen. Hierzu planen die Partner unter anderem eine deutschlandweite Aktionswoche im Sommer 2016 mit „Tagen der offenen Tür“ in vielen Industriebetrieben. Zu den geplanten über 100 Veranstaltungen zählen auch zwei große industriepolitische Konferenzen mit internationalem Bezug.

Investitionen in die Infrastruktur

Einig sind sich die Partner auch darüber, dass öffentliche und private Investitionen in die Infrastruktur – Bildung, Umwelttechnik, Datennetze, intelligente Energienetze, soziale Struktur und Qualifizierung – wichtige Voraussetzungen dafür sind, dass die wirtschaftliche Stärke Deutschlands und Lebensqualität der Menschen erhalten und ausgebaut werden können. Zur Unterstützung der Betriebe fordern die Partner deshalb die Einrichtung eines Mittelstandsfonds, die Bereitstellung von Risikokapital, um Unternehmensgründungen zu fördern, sowie gezielte Steueranreize zur Ankurblung von Forschung und Entwicklung bei kleinen und mittleren Unternehmen.

Wissen und Kompetenzen der Beschäftigten nutzen

Dabei setzt das Bündnis besonders auf Wissen und Kompetenzen der Beschäftigten. Der Erste Vorsitzende der IG Metall Detlef Wetzel: „Für eine erfolgreiche Industrie sind auch in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte, Produkt- und Prozessinnovationen, soziale Stabilität und sozialpartnerschaftlicher Ausgleich die Grundlage. Gerade im digitalen Zeitalter gilt, dass gute Bildung und qualifizierte Arbeit die beste Basis für einen innovativen Umgang mit den Chancen der digital vernetzten Produktion ermöglicht. Deshalb benötigen wir ein flächendeckendes System von Qualifizierung und Weiterbildung, damit die unterschiedlichen Beschäftigtengruppen für die großen technologischen Umbrüche gewappnet sind.“

Forschung und Entwicklung fördern

Ein weiteres Ziel der Partner ist es, klare Rahmenbedingungen für Investitionen und Handel im globalen Wettbewerb zu setzen. Dieses Ziel sei „nur durch verbindliche Regeln und (Handels-)Abkommen zu erreichen, die richtig ausgestaltet sein müssen, um demokratische Strukturen und errungene Arbeits-, Umwelt-, Verbraucherschutz- und Sozialstandards zu schützen und weiter zu entwickeln“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung des Bündnisses. So könnten die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und Europa zu einem Ergebnis geführt werden.

Flüchtlinge schnell in Arbeit bringen

Angesichts hunderttausender Flüchtlinge, die in den letzten Monaten in Deutschland angekommen sind, drängt das Bündnis auf ihre schnelle Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt. So müssten kurzfristig flächendeckende Deutschkurse für Asylsuchende angeboten werden. Zudem müsse der Bau von preiswerten Mietwohnungen in Regionen mit Wohnungsknappheit – für Einheimische und Flüchtlinge – gezielt gefördert werden. Um Flüchtlingen mit hoher Bleibeperspektive die Aufnahme einer Arbeit zu erleichtern, sollten sie spätestens nach drei Monaten Aufenthalt eine Qualifizierung oder Beschäftigung aufnehmen können. Das gleiche gelte für eine Vermittlung in Leiharbeit. Zudem sollten sie in den nächsten drei Jahren den gleichen Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten wie Einheimische.

Marke „Made in Germany“ stärken

Insgesamt betont das Bündnis „Zukunft der Industrie“ noch einmal die hohen deutschen Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI): „Made in Germany steht für Innovation, Zuverlässigkeit, Qualität und Nachhaltigkeit. Ich bin überzeugt: Der Fall Volkswagen wird nicht dazu führen, dass der Industriestandort Deutschland Schaden nimmt und an Renommee verliert. Made in Germany ist und bleibt ein einzigartiges Label auf den internationalen Märkten - quer durch alle Industriebranchen.“

Im Internet zum Download bereit: Gemeinsame Erklärung [PDF, 1,7 MB] und Arbeitsprogramm des Bündnis „Zukunft der Industrie“ [PDF, 1,8 MB).