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Aktuelles

13.06.2018

Solidarität im digitalen Kapitalismus

Daten sind heute schon der wichtigste Rohstoff und Informationen werden zur zentralen Ware. Die Kontrolle über die Daten bündelt so viel Macht und Einfluss in den Händen weniger Konzerne wie niemals zuvor in der Geschichte. Gleichzeitig sind wir Zeugen einer neuen Produktionsweise mit grundlegenden Veränderungen für die Arbeitswelt. Wie schaffen wir Regeln und Rechte im digitalen Kapitalismus?

„Die Digitalisierung verändert die Spielregeln des Kapitalismus. Jetzt müssen wir die Spielregeln verändern, um dem Kapitalismus Grenzen zu setzen“, sagte SPD-Chefin Andrea Nahles am Mittwoch in Berlin.

Neue Regeln setzen

„Die Plattformen des digitalen Kapitalismus stellen uns alle in Dienst, um große Datenmengen für die Plattformbesitzer zu schaffen“, sagte der IT-Experte Timo Daum im Gespräch mit Nahles. Daten seien der zentrale Rohstoff – geliefert von den Usern – also auf deutsch: den Menschen. Doch der wirtschaftliche Nutzen aus diesem Rohstoff bleibe nur bei wenigen Konzernen hängen.

Die SPD-Vorsitzende plädiert für neue Regeln, damit der technische Fortschritt auch tatsächlich wieder den Menschen zu Gute kommt. Sie fordert ein Gesetz zur Daten-Sharing-Pflicht, um die Monopolstellung der Internetgiganten wie Google, Apple, Facebook, Amazon und Co. aufzubrechen. Das Ziel: Die Demokratisierung der Daten.

Monopole aufbrechen

Eine Pflicht zum Teilen von Daten würde die Chance auch für kleine und mittlere Unternehmen eröffnen, am Wettbewerb im Datenkapitalismus teilzunehmen. Die Marktmacht der Datenriesen würde eingeschränkt, indem kollektiv erzeugte Datensätze auch kollektiv genutzt werden können.

„Wir können die Spielregeln des digitalen Kapitalismus so ändern, dass es nicht nur technologischen Fortschritt gibt, der wenigen nützt, sondern, dass es auch wieder gesellschaftlichen Fortschritt gibt, der vielen nützt“, sagte Nahles. „Wir haben viel vor. Und Lust auf morgen.“