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Pressemitteilung

18.10.2017 | 211/17

Eumann: Brauchen zukunftsweisendes Anreizmodell für die Kreativwirtschaft

Nach einer intensiven Debatte mit Vertretern der Film- und Gamesbranche erklärt der Vorsitzende der Medien- und Netzpolitischen Kommission beim SPD-Parteivorstand, Marc Jan Eumann:

„Wir brauchen ein Anreizmodell, das den finanziellen Spielraum in der audiovisuellen Kreativindustrie erweitert. Deshalb halten wir die Entwicklung eines zusätzlichen Anreizmodells für sinnvoll, das im Bundeswirtschaftsministerium verwaltet wird und internationalen Maßstäben entspricht. Staatliche Anreizmodelle haben gezeigt, dass sie die Wirtschaftskraft ganzer Branchen nachhaltig beleben können. Voraussetzung dafür sind erfüllbare Kriterien, die eine verlässliche und berechenbare Förderung nach sich ziehen. Wenn zukünftig für den Deutschen Filmförderfonds (DFFF) 125 Mio. Euro bereit stehen, sollte der gleiche Betrag auch für die anderen Bereiche der audiovisuellen Kreativwirtschaft zur Verfügung gestellt werden. Nur so können wir beispielsweise die Gamesindustrie in Deutschland stärken und wirtschaftlich starke Unternehmen der Gamesbranche nach Deutschland locken.

Darüber hinaus setzen wir uns auch für eine Aufhebung des staatlichen Beihilfeverbots für interaktive elektronische Werke auf europäischer Ebene ein. Dies würde zum einen dazu beitragen, den in den vergangenen Jahren innerhalb der Europäischen Union entstandenen Flickenteppich aus zahlreichen Einzelregelungen zu harmonisieren und einen fairen Wettbewerb auf dem Gamesmarkt zu erreichen. Zum anderen würden damit die Rahmenbedingungen für eine gezielte Förderung der nationalen Gamesbranche geschaffen. Unser Ziel muss es sein, den Rückstand der heimischen Entwickler insbesondere auf die USA, Kanada und Japan aufzuholen und den Gamesstandort Deutschland nachhaltig zu stärken.

Die Filmwirtschaft hat mit der Freistellung vom staatlichen Beihilfeverbot bereits gute Erfahrungen gemacht. Ein fairer Standortwettbewerb zwischen den einzelnen EU¬ Staaten wurde durch gleiche Rahmenbedingungen nicht ausgehebelt, sondern überhaupt erst ermöglicht. Die Einführung von staatlichen Anreizmodellen hat dafür gesorgt, dass die Filmbranche in ganz Europa einen Aufschwung erlebte.

Über hochklassig produzierte Filme und TV-Serien sowie Games exportieren wir nicht nur deutsches Kulturgut ins Ausland. Wir stärken damit auch die eigene Wirtschaft. Eine starke audiovisuelle Kreativindustrie ist daher von nationalem Interesse. Deutschland kann und darf es sich nicht länger leisten, das vorhandene Potenzial brachliegen zu lassen und lediglich seine kreativen und gut ausgebildeten Entwicklerinnen und Entwickler zu exportieren.“