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Pressemitteilung

01.11.2020 | 104/2020

Gewalt und Bedrohung sind keine Meinungen, sondern Verbrechen!

Zum Mord an dem französischen Lehrer Samuel Paty und der laufenden Diskussion um Meinungsfreiheit, Demokratie und Extremismus erklärt Ulf Daude, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) im Namen des AfB-Bundesvorstandes:

Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) verurteilt den Mord an dem französischen Lehrer Samuel Paty auf das Schärfste. Wir sind in Gedanken bei den Trauernden und wünschen ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit. Hierzu gehören für uns ausdrücklich auch die Muslime in Frankreich und in aller Welt, die zum allergrößten Teil gläubige Menschen einer Religionsgemeinschaft sind und eben keine Islamisten oder Terroristen.

Meinungsvielfalt, der Wettkampf von Ideen und Konzepten sowie der verbale Streit über Ansichten und Ziele sind die Essenz einer funktionierenden Demokratie. Dem hatte sich Samuel Paty gestellt und Beiträge geleistet. Und er hätte sich im Unterricht und in der Öffentlichkeit auch einer kritischen Diskussion dazu stellen müssen, auch das ist das Wesen von Meinungsfreiheit sowie eines gesellschaftlichen oder politischen Diskurses.

Es darf niemals dazu kommen, dass Menschen hierfür bedroht, verletzt oder getötet werden. Wir alle müssen uns gegen solchen Hass und solche Taten stellen ebenso wie diejenigen, die zu Gegengewalt aufrufen.

Wir müssen gemeinsam einen friedlichen und achtungsvollen Diskurs auch im Konfliktfall führen und wir müssen dies besonders unseren Kindern erklären und zeigen, wie man so etwas in Respekt macht und sie sollen es selbst so erleben. Das gelingt nur, wenn es alltäglich erfahren und eingeübt wird – und wo ginge das besser als in Schulen und Kitas.

Unsere Schulen sollen „Treibhäuser der Demokratie“ werden, dafür setzt sich die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) bereits seit Jahren ein. Und genau dies werden wir daher auf unserer nächsten AfB-Bundeskonferenz anhand des Leitantrages „Kita und Schule als demokratischer Lebensraum – Handwerkzeug der Demokratie“ intensiv diskutieren. Kernpunkte sind Ausbildung und Vertiefung der für Mitbestimmung und Verantwortungsübernahme nötigen sozial-kommunikativen Kompetenzen an und in unseren Schulen.