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Der Vordenker: Erhard Eppler wird 90
Herzlichen Glückwunsch, lieber Erhard!
Vordenker und Ikone












Gleichzeitig prägte er für Jahrzehnte als Vorsitzender der SPD-Grundwertekommission die Programmarbeit der SPD. Er erkannte früh die Bedeutung der neuen sozialen Bewegungen und wurde zu der sozialdemokratischen Leitfigur in der Friedens- und Umweltbewegung. Er engagierte sich in der Ost- und Entspannungspolitik, schrieb Geschichte mit seiner Rede gegen den Nato-Doppelbeschluss im Bonner Hofgarten 1981 und rang mit dem gemeinsamen Papier von SPD und SED 1987 der DDR-Führung die Anerkennung von universell gültigen Bürgerrechten ab.
Auch die Grenzen des Wachstums und die Bedeutung der Ökologie erkannte Erhard Eppler als einer der ersten in der SPD. Dabei stand er nie für „no future“, sondern verkörpert bis heute einen Fortschritt, der immer auch ein Mehr an Freiheit, Teilhabe und Gerechtigkeit auf dem Weg zu einer „solidarischen Leistungsgesellschaft“ beinhaltet. Das „Berliner Programm“ von 1990 trägt erkennbar seine Handschrift.
Seine innere Unabhängigkeit sichert dem bewahrenden Avantgardisten Erhard Eppler bis heute Einfluss und Respekt. Mehr denn je ist sein Rat in der Sozialdemokratie gefragt. Vor allem aber sind es die zentralen „Eppler-Themen“ Globalisierung und Frieden, Lebensqualität und Ungleichheit, die heute mit erneuerter Relevanz diskutiert werden. Erhard Epplers politisches Lebenswerk vermittelt auch heute Orientierung, Halt und Substanz in einer verunsicherten Zeit. Herzlichen Glückwunsch, lieber Erhard!











