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Pressemitteilung

17.11.2025 | 164/25

Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen - #FeminisMUSS und neues Spitzenpersonal – Neuwahlen bei den SPD Frauen

Die Bundeskonferenz der SPD Frauen hat am 15. November 2025 einen neuen Bundesvorstand und eine neue Doppelspitze gewählt. 157 Delegierte aus dem gesamten Bundesgebiet haben Ulrike Häfner und Carmen Wegge zu ihren neuen Bundesvorsitzenden gewählt.

Ihre Stellvertreterinnen sind weiterhin Christiane Buhl, Christine Faltynek und Anke Schneider. Chantal Messing verstärkt das bisherige Trio. Komplettiert wird der Vorstand von den 11 Beisitzerinnen Timea Alicia Baars, Annika Barlach, Melanie Berthold, Michèle Bucher-Rixecker, Lisa Flottau, Anna Kassautzki, Dilani Narendra, Heidrun Sachse, Sarah Schulze, Ana-Maria Trasnea, Cornelia True. Darüber hinaus wird der Deutsche Frauenrat, UN Women und die Europäische Ebene durch Agnes Allrogen-Bedel, Elke Ferner und Maria Noichl vertreten. 

Carmen Wegge: „Wir danken den Delegierten für das Vertrauen. Unsere Aufgabe ist klar: Wir machen feministische Politik zur Querschnittsaufgabe. Vom Gewaltschutz über faire Bezahlung und gerechte Care-Arbeit bis zu echter Parität. Gemeinsam mit Ulrike Häfner und einem starken Team der SPD-Frauen werden wir die Stimmen von Frauen in Partei, Parlament und Zivilgesellschaft noch hörbarer machen. Wir haben den Mut und den Willen laut zu sein und nicht aufzugeben. 

Die Bundeskonferenz hat uns außerdem einen klaren Auftrag gegeben. Wir brauchen mehr FeminisMuss in allen Bereichen unseres Lebens. Denn der steigende Antifeminismus durch die extreme Rechte in Parlamenten und der Gesellschaft bedroht unsere Sicherheit und Demokratie, verstärkt Vorurteile und lässt Hemmschwellen für Gewalt sinken. Das passiert im politischen Raum genauso wie im Klassenzimmer, im Verein, am Arbeitsplatz und auch zu Hause, im öffentlichen Raum und Internet.“ 

Mit dem Leitantrag der SPD Frauen wurden die Gefahren von Antifeminismus für die Demokratie durchdekliniert. Denn die Infragestellung von Gleichberechtigung und Frauenrechten verlangt nach deutlichen politischen Antworten, faktenbasierter Gegenrede und einer lauten Frauenbewegung. Der Leitantrag „FeminisMUSS – Demokratie und Feminismus gehören zusammen!“ ist deshalb sowohl ein starkes Bekenntnis zu Feminismus und für Demokratie als auch ein konkretes Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre. Die Bundesfrauenkonferenz weist einen klaren Weg aus – für mehr Menschlichkeit und den Kampf gegen Antifeminismus und Autokratie.

In den Debattenbeiträgen und den Anträgen zur Konferenz stachen thematisch die Vielzahl der Anträge zur Frauengesundheit und reproduktive Selbstbestimmung heraus. Die zunehmende sexualisierte Gewalt gegen Frauen und entsetzliche Zahl der Femizide führten zu einer Reihe von Forderungen nach Sanktionen und der Erwartung, endlich Männergewalt gesellschaftlich wirkungsvoll zu ächten.

Nach einem zweijährigen Diskussionsprozess legte der Bundesvorstand einen Vorschlag vor, der die Kontroverse zwar nicht bereinigte aber dennoch eine Einigung anbot. So gab es keinen gemeinsamen Antrag, weil eine einheitliche Positionierung derzeit nicht möglich ist. Dennoch geht die Bundeskonferenz gestärkt aus der Debatte, weil die erarbeiteten Grundlagenpapiere das Verständnis für die Vielzahl von Haltungen, Meinungen, Erfahrungen und Wissen bündeln und zu mehr Anerkennung und Respekt im Umgang mit Sexarbeit und Prostitution führen. Beide Blickwinkel sollen in Zukunft gleichwertig nebeneinander stehen. Die Bundesfrauenkonferenz hat im eigenen Diskurs einen Meilenstein gesetzt.

Weiterhin wurde die aktuelle Debatte zur Wehrpflicht aufgegriffen. „Eine Wehrpflicht für Frauen darf es nicht geben, aber Frauen darf der Dienst an der Waffe auch nicht verwehrt werden. Der Staat hat die konkrete Verpflichtung, Diskriminierungen von Frauen zu beseitigen. Doch die Wehrpflicht für Frauen würde sämtliche strukturellen Benachteiligungsbereiche verschärfen. Nicht mit uns. Wir unterstützen daher den Kompromiss der Koalition.“, so Ulrike Häfner.

Sämtliche Beschlüsse und Resolutionen der Bundesfrauenkonferenz werden auf der Website https://frauen.spd.de veröffentlicht.

Der Abschied von den scheidenden Vorstandsfrauen war voller Dankbarkeit und großer Emotionalität. Nach acht Jahren an der Spitze, zunächst der ASF und später der SPD FRAUEN, verabschiedete sich Maria Noichl aus ihrem Ehrenamt. Ulrike Häfner und Carmen Wegge erklären dazu: „Mit ihren couragierten Einsatz hat sie in den letzten Jahren deutlich den Ton gesetzt und der SPD vor Augen geführt, wie gut die Sozialdemokratie beraten ist, wenn sich in ihr Frauen engagieren und Politik für Frauen adressieren. Wir haben ihr alle viel zu verdanken.“