Der Bundesvorsitzende der AG SPD 60 plus Lothar Binding warnt vor Änderungen am Rentenpaket. Er erklärt, die Koalition habe in langen Debatten Kompromisse geschlossen, um die Rentengarantie durchsetzen zu können. Das Gesetz sei ohne Diskussion im Kabinett beschlossen worden. Es gehe nicht, dass danach JU, Seniorenunion und einzelne Abgeordnete kommen und sagen, das passe ihnen nicht.
„Ich habe kein Verständnis für solch einen Angriff auf das Rentenniveau. Der Angriff von Teilen der JU auf ein Rentenniveau von 48 Prozent ist unanständig“, so Binding. Was die Unionspolitiker mit ihrer Kritik zum Ausdruck brächten, sei nichts anderes, als dass die Menschen künftig niedrigere Renten haben sollten. „Sie wollen so tun, als hätte es die Stabilisierung der Rente durch die SPD nie gegeben“, kritisiert Binding.
Den Wohlstand, in dem es sich diese Gruppe bequem gemacht hätte, verdanke sie der älteren Generation, 80 Jahren Nachkriegsarbeit, 80 Jahren Frieden in Deutschland – aber auch 80 Jahren unfairer Einkommensverteilung und unfairer Vermögensbildung. Bisher sei eine faire Verteilung des enormen Produktivitätsergebnisses ebenso wie eine gerechte Besteuerung in Deutschland verhindert worden. „Das traurige Ergebnis: Trotz des drittgrößten Bruttoinlandprodukts der Welt von 4,3 Billionen Euro pro Jahr müssen viele Bürgerinnen und Bürger mit 15.000 Euro im Jahr auskommen“, betont der Vorsitzende der AG SPD 60 plus. Die Ärmeren hätten kein Vermögen aufbauen können, die Reicheren verfügten dagegen über mehr als 15 Billionen Euro ständig wachsenden Privatvermögens.
Seien Löhne niedrig, Arbeitslosigkeit und Managergehälter hoch, würden alle Solidarsysteme, wie Renten-, Pflege-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung, aber auch die öffentlichen Haushalte von Kommune, Land und Bund unter Druck geraten. Wer sich, wie JU und Seniorenunion an einem künstlichen Konflikt zwischen Jung und Alt festbeiße, wolle verschleiern, dass der wahre Konflikt zwischen Reich und Arm liegt, so der ehemalige Bundestagsabgeordnete.