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Pressemitteilung

21.10.2020 | 101/20

Kunst und Kultur in der Pandemie: Ermöglichen, erhalten, sichern.

Angesichts der Debatten über neuerliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Bekämpfung der Corona-Pandemie erklärt Carsten Brosda, Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie:

Wir alle müssen jetzt dazu beitragen, möglichst viel Kunst und Kultur heute zu ermöglichen, mittelfristig abzusichern und langfristig krisenfest zu machen.

Überall auf der Welt befinden sich Gesellschaften im Kampf gegen die Corona-Pandemie in einer beispiellosen Krise. Die Eindämmung des Infektionsgeschehens macht es notwendig, soziale Kontakte zu verringern und öffentliche Räume einzuschränken. Für uns steht außer Frage, dass wir die gesellschaftliche Solidarität leben müssen, die es braucht, um die Verbreitung des Virus zu stoppen.

Die Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung treffen Kunst und Kultur hart, weil sie in besonderem Maße darauf angewiesen sind, in der Öffentlichkeit und vor Publikum stattzufinden. Deshalb ist es wichtig, dass sich Bund, Länder und Kommunen auch weiterhin darum kümmern, mit gezielter Förderung die bedrohten Infrastrukturen zu sichern und Künstlerinnen und Kreativen das Arbeiten in der Krise zu ermöglichen.

Diese ökonomischen Hilfen sind unabdingbar und müssen fortlaufend an die dynamische Lage der Pandemie angepasst werden. Aber wirtschaftliche Unterstützung alleine reicht nicht aus. Eine offene, vielfältige und freiheitliche Gesellschaft braucht künstlerische Inspiration und kulturelles Leben – gerade in einer Krise wie dieser.

Deswegen ist es eine zentrale kulturpolitische Aufgabe, in der jetzigen Situation die Kulturorte offen zu halten und künstlerische Angebote zu ermöglichen.

Die Erfahrungen der letzten Monate haben gezeigt, dass Theater, Kinos und Konzertsäle sehr wohl auch unter Corona-Bedingungen sicher betrieben werden können. Die Einrichtungen und Veranstalter haben verantwortungsbewusste Hygienepläne und Schutzkonzepte entwickelt, die gut greifen. Bislang ist kein nennenswertes Infektionsgeschehen auf die dortigen Veranstaltungen zurückzuführen.

Deswegen appellieren wir an die Verantwortlichen, bei den notwendigen Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung des Virus mit Augenmaß vorzugehen. Gerade in einer gesellschaftlichen Situation wie derzeit brauchen wir die Stimmen der Künstlerinnen und Künstlern im gesellschaftlichen Diskurs. Wir brauchen kulturelle Orte, an denen eine demokratische Gesellschaft verhandeln kann, wie sie künftig leben will. Und wir brauchen Angebote, die Abwechslung und Entspannung bieten. Wir brauchen Kunst und Kultur gerade jetzt. Ein neuerlicher Kultur-Lockdown – wie schleichend auch immer – muss unbedingt vermieden werden.

Es kommt darauf an, künstlerisches Arbeiten und kulturelles Erleben auch unter den Bedingungen von Corona zu ermöglichen. Sie sind nicht bloß systemrelevant, sondern letztlich die Grundlage dafür, dass unsere Gesellschaft handlungsfähig bleibt. Auf dieser kulturellen Freiheit ruht die Kraft, diese Krise erfolgreich zu bewältigen.