arrow-left arrow-right nav-arrow Login close contrast download easy-language Facebook Instagram Telegram logo-spe-klein Mail Menue Minus Plus print Search Sound target-blank X YouTube
Inhaltsbereich

Pressemitteilung

08.02.2016 | pm 036/16

Sigmar Gabriel zum Tod von Roger Willemsen

Zum Tod von Roger Willemsen erklärt der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel:

Mit Bestürzung und Trauer habe ich heute erfahren, dass Roger Willemsen im Alter von nur 60 Jahren seiner schweren Krankheit erlegen ist.

Roger Willemsen war ein brillanter Intellektueller, ein funkelnder Geist und engagierter Staatsbürger, der stets wissbegierig und neugierig mit seinen vielfältigen Aktivitäten darauf abzielte, verstehen zu wollen, was die „Welt im Innersten zusammenhält“.

Er war ein Weltbürger im besten Sinne, denn in seinem Denken gab es keine Grenzen. Leserinnen und Leser nahm er nicht nur mit auf seine „Deutschlandreise“, sondern zog mit ihnen bis nach Afghanistan und an die „Enden der Welt“, schlug sie mit seinen Büchern und Lesungen in seinen Bann. Willemsen hat das Leben und die Menschen gleichermaßen geliebt und das spürte man in all seinem Tun.

Mit vielen außergewöhnlichen Talenten begabt, hat er sich mit seinem Wirken als Journalist, erfolgreicher Buchautor und Hochschullehrer große Bekanntheit und Beliebtheit erworben. Unvergessen sind seine sensibel geführten Interviews in seiner Talk-Show „Willemsens Woche“.

In zahlreichen Veröffentlichungen setzte Willemsen überfällige Diskurse in Gang, begleitete gesellschaftliche Themen, oftmals weit über den üblichen Horizont des Feuilletons hinaus. Mit großer Sensibilität sprach er auch immer wieder schwierige politische Themen an und scheute dabei auch vor klarer Haltung nicht zurück. All dies geschah aus einer zutiefst humanistischen, freiheitlichen Haltung heraus.

Seine Beobachtungen im „Hohen Haus“ haben nachdenklich gemacht, weil er, gegenüber einem manchmal zu sehr im alltäglichen, politischen Alltag verhafteten Geschehen, konsequent auf den Wert des lebendigen Parlamentarismus hinwies. Auch heute bleibt dieses Plädoyer für unsere Demokratie von herausragender Bedeutung. Und es ist nur ein Beispiel seines wichtigen literarischen Erbes.

Seine Stimme fehlt schon jetzt. Roger Willemsen wird auch mir persönlich als einzigartige, faszinierende Persönlichkeit unserer Zeit in bester Erinnerung bleiben.